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Für das vorliegende Buch habe ich die Artikel zusammengestellt, in denen ich mich seit dem 11. September 2001 zum Nahen Osten und der Politik des Westens geäußert habe, vor allem in der Süddeutschen Zeitung. Meistens sind sie auf Anfragen entstanden, allzu oft nach einem konkreten Ereignis, dem Beginn oder Ende eines Krieges oder einem großen Terroranschlag. So ergeben sie ein politisches Tagebuch der vergangenen vier Jahre. Beim Wiederlesen habe ich mich selbst über den Automatismus aus Aktion, Reaktion und Gegenreaktion erschrocken, dem die Weltpolitik mitsamt unserer Wahrnehmung in dieser Zeit gefolgt zu sein scheint. Ich habe an den Artikeln inhaltlich nichts geändert, auch keine relevanten Beiträge ausgelassen, weil mir ihr dokumentarischer Charakter wichtiger schien, als gelegentliche Fehleinschätzungen nachträglich zu korrigieren. Der Leser wird, so vermute ich, feststellen, daß es nicht besonders viele Fehler waren. Wie viele andere Beobachter hätte auch ich mir gewünscht, mit meinen Prognosen öfter falsch gelegen zu haben. Aber im Verhältnis des Westens zum Nahen Osten scheint sich die negative Dialektik zu bestätigen, daß nur recht behält, wer ausreichend pessimistisch war.

Geändert habe ich allerdings die Überschriften, da sie nicht von mir stammten und in der Regel an das Format angepaßt waren, in dem der Artikel erschien. Gelegentlich habe ich einzelne Sätze, die aus Platzgründen gestrichen werden mußten, wieder eingefügt oder Formulierungen, die im Redigat verändert worden waren, in ihre ursprüngliche Form gebracht. Einige Absätze dieses Buches hatte ich bereits in frühere Bücher eingewoben, in den »Schönen neuen Orient« und »Dynamit des Geistes«. Deren Leser mögen das entschuldigen. Es sind nicht viele Passagen, und hätte ich sie in diesem Buch gestrichen, hätte dem Gedankengang der eine oder andere Schritt gefehlt. Als ich die Artikel schrieb, habe ich nicht daran gedacht, sie zu einem Buch zu versammeln. Erst im nachhinein habe ich gemerkt, wie deutlich die einzelnen Texte aneinander anknüpfen und daß sie, in der Abfolge gelesen, anschaulicher und verständlicher machen, was seit dem 11. September geschehen ist.

Köln, im Juni 2005

Navid Kermani

Navid Kermani

Strategie der Eskalation

Der Nahe Osten
und die Politik des Westens

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13. September 2001

Wer ist der Feind? –
Die Muslime nach dem 11. September

Zu den wiederkehrenden Bildern des Dienstags, die sich tief ins Bewußtsein der globalen Fernsehöffentlichkeit eingraben werden, gehört jenes der feiernden Palästinenser. Es gibt über eine Milliarde Muslime. Beinah alle sind ebenso erschrocken und empört wie beinah alle übrigen Menschen auf der Welt. In manchen Regionen der islamischen Welt gibt es Verbitterte, die den Anschlag als Folge der amerikanischen Außenpolitik zwar nicht gutheißen, aber erklären. Unter ihnen gibt es Verblendete, die sich freuen. Unter den wenigen, die sich freuen, gibt es einige hundert Palästinenser in Flüchtlingslagern des libanesischen Südens oder in den Besetzten Gebieten, die am Dienstag auf staubigen Gassen gefeiert haben. Aber was als Reaktion der Muslime auf die Anschläge in den Vereinigten Staaten im Gedächtnis bleiben wird, sind jene stämmige Frau im schwarzen Samtkleid und mit dem hinten zusammengebundenen Kopftuch, die die Hände zum orientalischen Tanz erhebt, und jener acht- oder neunjährige Junge, dessen Lachen ansteckend wäre, wüßte man nicht, daß er über Tausende von Mordopfern lacht.

Die Assoziationskette, die bei der Frau und dem Jungen beginnt, ist so fest gespannt, daß sie die regelmäßig eingestreuten Archivaufnahmen aus dem verblüffend schmalen Repertoire von vermummten Selbstmordattentätern und brustschlagenden Schiiten gar nicht bräuchte, um sich zum Islam als einer irrationalen und gewalttätigen Religion fortzusetzen. Rasch wurde aus der Assoziations- eine Argumentationskette, die den islamischen Fundamentalismus als einzig denkbaren Urheber identifizierte. Mag tatsächlich vieles für einen religiös-extremistischen Hintergrund der Anschläge sprechen, so fiel doch auf, daß schon in den ersten Kommentaren die mutmaßlichen Täter benannt und andere Szenarien fortan nicht einmal mehr in Erwägung gezogen wurden. Obwohl Indizien hartnäckig ausblieben, verdichtete sich dieser Eindruck im Laufe des Fernsehabends, so daß die Warnung vor voreiligen Schlüssen bald schon wie bloße Rhetorik wirkte.

Vielleicht ist meine eigene Wahrnehmung als Iraner in Deutschland zu subjektiv, aber jedenfalls ich und viele meiner Freunde und Verwandten spürten mit Beklemmung, wie sich in der Berichterstattung, in den zunehmend suggestiven Bilderfolgen und Expertenmeinungen, jene schaudererregende Faszination einstellte, die vom Bösen ausgeht, vom unbegreiflich Fremden. Und ich meine auch etwas wie journalistische Dankbarkeit registriert zu haben, Dankbarkeit darüber, daß da überhaupt jemand ist, durch den das Unfaßbare greifbar wird, ein Anderes, ein Böses. Man muß sich nur einmal vorstellen, was dieser Fernsehtag ohne die wenigen Sequenzen gewesen wäre, die den Sendern von Osama Bin Laden zur Verfügung stehen. Eben weil das Andere ein Gesicht haben muß, um faßbar zu werden, sahen wir halbstündig diese schmale, sich auf gräßliche Weise seiner selbst sichere Erscheinung, die vor einigen Jahren aus dem Nichts nachrichtendienstlicher Geheimhaltung auftauchte und seither wie ein Phantom über jedem neuen Terroranschlag schwebt, ohne daß ihre Züge uns je näher gerückt oder die ihr zugeschriebenen Taten je aufgeklärt worden wären.

Es geht nicht darum, die Gefahr, die von Osama bin Laden oder anderen muslimischen Terroristen ausgeht, zu verharmlosen; der Kampf gegen sie bedarf noch größerer Anstrengung und vor allem die noch längst nicht erfolgte Ausschöpfung aller rechtsstaatlichen und völkerrechtlichen Mittel. Aber in der Reduktion alles Bösen auf den saudischen Millionär und den islamischen Fundamentalismus geht völlig unter, daß wir keinen Kampf der Kulturen erleben, sondern einen Kampf, der sich mitten durch die islamische, aber auch – wenn man an Oklahoma oder den Gasangriff auf die U-Bahn Tokios denkt – durch andere Kulturen zieht. Es ist ein Zivilisationskampf, gewiß, aber keiner zwischen den Zivilisationen, sondern gegen die ihnen allen gemeinsamen Werte. Es sind die Muslime selbst, die unter dem Fanatismus der Taliban, der iranischen Staatsajatollahs, der puritanischen Petromuslime auf der arabischen Halbinsel leiden, die ihn millionenfach fliehen. Es sind die reichen und einst liberalen Kulturen des Islams selbst, die in Ägypten, Sudan oder Pakistan zuallererst von der neuen Bigotterie bedroht sind. Es gibt kein Wir, das westlich, und ein Ihr, das muslimisch wäre, so tatkräftig Terroristen vom Schlage Bin Ladens an genau dieser Polarisierung arbeiten, so nahe sie von der westlichen Kommentierung gelegt wird.

Am Dienstag wurde die seit dem Zusammenbruch des Kommunismus vakante Position des Anderen, auf die das Wir angewiesen ist, endgültig vom Islam besetzt. Daß all jene Palästinenser, Ägypter oder Iraner, die am Dienstag genauso fassungslos vor den Fernsehern hockten wie alle normalen Menschen, sich in der ihnen zugewiesenen Rolle mehr als nur unwohl fühlen, dürfte verständlich sein. Notgedrungen ist meine Wahrnehmung und die meiner Freunde und Verwandten subjektiv, denn qua Herkunft fanden wir uns auf der Seite jenes Anderen wieder, implizit jenen zugeordnet, die das moralische Gefüge, mit dem wir aufgewachsen sind, auf den Kopf gestellt haben.

Das Gefühl wäre irrelevant, wenn es über das Persönliche hinaus nicht auch eine verhängnisvolle politische Dynamik bergen würde. Daß sich das Bild vom Islam als Feind verfestigt, je mehr einzelne Muslime auf bestehende oder auch nur behauptete Ungerechtigkeiten mit Gewalt reagieren, ist gewiß ebenfalls verständlich, und verständlich ist auch, daß die so zum Kollektiv ernannten Muslime die politischen Ereignisse mehr und mehr tatsächlich als religiöses Kollektiv wahrnehmen, die Rolle des Anderen gewissermaßen akzeptieren und nur die moralische Bewertung umkehren. All das ist verständlich, aber es ist weltpolitisch fatal und das Gegenteil davon, was gegen den Terrorismus zu unternehmen wäre.

Die Mörder, die am Dienstag vier Flugzeuge in Bomben verwandelt haben, mögen identifiziert, deren Hintermänner hoffentlich zur Rechenschaft gezogen werden. Und dennoch wird die Bedrohung, die spätestens mit diesem Dienstag in den Metropolen Europas und Nordamerikas angekommen ist, namenlos bleiben. Jedes Gesicht, das die Agenturen uns präsentieren, selbst das Gesicht eines tatsächlichen Täters, wird ein Phantom sein, weil es nicht für einen identifizierbaren Feind steht. Zu glauben, daß Osama bin Laden jener Feind wäre, mit dessen Ausschaltung die Gefahr vorüber sei, widerspricht allen Erkenntnissen, mehr noch: Nicht die Stimmen verharmlosen, die vor einer pauschalen und vorschnellen Schuldzuweisung warnen, sondern im Gegenteil jene, die die Bedrohung klar umreißen und sogar personalisieren. Das Bedrohliche, das von jenem Dienstag ausgeht, liegt gerade darin, daß es sich jeder eindeutigen Identifizierung entzieht. Wenn das fehlende Bekennerschreiben etwas versinnbildlicht, dann dies.

Geht man von der auf Anhieb wahrscheinlichsten unter allen Spekulationen aus, so ist der Anschlag nicht die Tat einer hierarchisch strukturierten oder auch nur klar umrissenen Organisation, vielmehr einzelner, relativ autonomer Elemente in einem nur lose miteinander verbundenen Netzwerk, das sich von Afghanistan zu spannen und im Zuge des Kampfes gegen die sowjetische Besatzung entstanden zu sein scheint. Die wenigen Informationen, die es überhaupt gibt, verdanken sich auch dem Umstand, daß der amerikanische Geheimdienst radikale Muslimorganisationen in Afghanistan unterstützt und ausgebildet hat, um sie zunächst gegen die Sowjets und später gegen die damalige Regierung Rabbani einzusetzen. Vermutlich geht zur Zeit weltweit die größte terroristische Gefahr von diesem Netzwerk aus, zumal die Intelligenz und Effizienz, mit dem der Anschlag begangen worden ist, darauf hindeutet, daß einzelne Mitglieder sich tief in die westlichen Gesellschaften integriert haben. Aber das ist auch schon alles, was wir zur Zeit wissen. Faktisch wissen wir und wissen die intelligentesten und effizientesten Geheimdienste der Welt nichts. Wohl sind sie willens, potentielle Täter auch mit alles andere als rechtsstaatlichen Mitteln zu eliminieren, aber weder sind sie dazu in der Lage, noch reichen die vorhandenen technischen und geheimdienstlichen Methoden aus, von Anschlägen selbst dieser Größenordnung im Vorfeld zu erfahren. Genau hierin liegt die Gegenwart der Zukunft, die am Dienstag weltweit ausgestrahlt wurde.

Die Interessen bisheriger und vor allem auch künftiger Tätergruppen mögen sich unterscheiden, sie mögen wirtschaftlicher oder politischer Art sein oder sich der religiösen oder nationalistischen Sektiererei verdanken, aber etwas wird ihnen gemein sein: Sie sind kein Staat, kein Land, keine Region und wahrscheinlich oft nicht einmal eine klar zu benennende Organisation. Bedrohungsszenarien, wie sie etwa dem Konzept einer weltraumgestützten Raketenverteidigung zugrundeliegen, Vergeltungsschemata, die auf die Bombardierung einzelner Städte hinauslaufen, gehen deshalb von einem falschen Feindbild aus, weil sie überhaupt von einem klaren Feindbild ausgehen. Wenn etwas den Feind gefährlich macht, dann ist es der Umstand, daß es ihn so nicht gibt. Wer etwas über die künftigen Gefahren für die europäische und amerikanische Sicherheit erfahren will, muß nicht auf der Landkarte, sondern in den Schattenstreifen der globalisierten – und das heißt vor allem immer straffer verwalteten und zusammenwachsenden – Welt suchen, gleichsam in ihren Furchen, die sich mitten durch die sogenannte zivilisierte Welt ziehen.

Die Anschläge von New York und Washington fallen in die Amtszeit ausgerechnet jenes amerikanischen Präsidenten, der entschlossener als seine Vorgänger angetreten ist, das Projekt einer Nationalen Raketenabwehr zu verwirklichen, und damit das Symbol dafür, daß künftige Gefahren für die amerikanische Sicherheit klar zu lokalisieren und vergleichsweise einfach zu beherrschen sind. Es ist zu befürchten, daß er und seine Berater, statt die bisherige, noch aus Zeiten des Kalten Krieges herrührende polare Wahrnehmung zu überdenken, sich noch verbissener einem Schema aus Freund und Feind, Gut und Böse, Wir und Ihr verschreiben.

Was das in der Realität bedeutet, sieht man zur Zeit jeden Tag im Nahen Osten: Die Gewalt gegen unschuldige Bürger zur Legitimation zu nehmen, unschuldige Bürger zu treffen, wodurch sich andere politische Verbrecher dazu legitimiert sehen, andere unschuldige Bürger zu treffen, was wiederum … und so weiter. Am Dienstag, dem 11. September 2001, war immer wieder die Rede von einem zweiten Pearl Harbor. Weniger oft kam zur Sprache, was am Ende von Pearl Harbor stand.

18. September 2001

Sympathie für den Satan –
Wie eine kluge Politik des Westens aussehen könnte

Daß am Wochenende Fußball-Mannschaften auf der ganzen Welt eine Trauerminute für die Opfer der Anschläge in New York und Washington einlegten, ist an sich kaum bemerkenswert. Bemerkenswert ist, daß sie dies auch in Teheran beim Qualifikationsspiel der iranischen Nationalmannschaft gegen Bahrein taten. Daß ausgerechnet in der Hauptstadt der Islamischen Republik, die den Hass auf die Vereinigten Staaten seit zweiundzwanzig Jahren als Staatsdoktrin predigt, ebenso viele Fußballer und hunderttausend Zuschauer ihr Mitgefühl mit den Vereinigten Staaten bekunden, das hätte sich ein Wochenende zuvor niemand vorstellen können, mehr noch: Die sechzig Sekunden der Stille könnten einst als eine Zäsur in die Katastrophengeschichte der amerikanisch-iranischen Beziehungen eingehen.

Man kann den Anti-Amerikanismus, der im Nahen Osten selbst unter laizistischen Intellektuellen weit verbreitet ist, nicht als durchweg fanatisch und irrational abtun; ein Land wie Iran hat unter der Außenpolitik Washingtons vielfach gelitten, angefangen vom CIA-Putsch gegen die demokratische Regierung Mossadeghs 1953 über das praktisch koloniale Gebaren unter dem Schah bis hin zur Unterstützung Saddam Husseins bei seinem Einmarsch 1980 und dem Abschuß eines voll besetzten iranischen Zivilflugzeuges und der Dekorierung des verantwortlichen Generals gegen Ende des darauf folgenden Golfkrieges. Aber jetzt überwiegt in Iran und anderen Ländern der Region, unter den Eliten ebenso wie in der einfachen Bevölkerung, ein gänzlich konträrer, der einfachste menschliche Instinkt: Das darf nicht sein. Das nicht. Das kollektive Gefühl ist so stark, daß selbst die konservativsten Führer nicht zu widersprechen wagen.

Gewiß herrscht nicht bei allen nur Mitgefühl, selbst wenn man die fatal überzeichnete Freude einzelner Palästinenser nicht mit hinzurechnet: Man spürt aus eigenen Gesprächen wie aus den Berichten anderer, wie sich zur Ablehnung der Gewalt immer wieder auch eine zynische Genugtuung darüber gesellt, daß die Amerikaner nun selbst das Leid erführen, das sie oder ihre Verbündeten anderen zugefügt hätten. Doch betrifft das nicht den Nahen Osten allein. Freunde und Kollegen berichten aus Südamerika, aus Indien oder China von ähnlichen Reaktionen auf der Straße oder unter Bekannten, und selbst bei öffentlichen Diskussionen in Deutschlands linken Milieus scheint die Trauer um die Opfer mitunter nicht eben ausgeprägt zu sein. Das sind bekannte Verhaltensmuster, so verbohrt wie verwerflich, aber es ist keine allgemeine Stimmung. Vorherrschend ist aller Orten, hier wie im Nahen Osten, das Gegenteil und damit alles andere als etwas Bekanntes, nämlich Schrecken, Ratlosigkeit, Verzweiflung darüber, was vor sieben Tagen mit Amerika geschehen ist; das Eingeständnis sogar, daß man in der Vergangenheit vielleicht selbst nicht deutlich genug zwischen der politischen Kritik an der amerikanischen Außenpolitik und der Verdammung eines ganzen Volkes unterschieden hat.

In den islamischen Ländern wie unter Muslimen in Deutschland ist das Bedürfnis unübersehbar, sich geradezu ostentativ von den Tätern zu distanzieren, auch weil die Berichterstattung im Fernsehen und in der Boulevardpresse dazu beigetragen hat, den Islam unter Generalverdacht zu stellen. Daß Palästinenser Blut für Amerikaner spenden, junge Menschen in Teheran Kerzen anzünden oder tief verschleierte Libanesinnen – darunter Angehörige der Täter – sich zur Trauerkundgebung vor der amerikanischen Botschaft in Beirut versammeln, ist mit Blick auf die jüngere, von den Vereinigten Staaten nicht eben glücklich beeinflußte Geschichte dieser Völker unerhört. Für Tage wenigstens scheint in weiten Teilen der Welt ein zivilisatorischer Grundkonsens neu empfunden zu werden, nämlich daß der Mord an unschuldigen Menschen kein Mittel der Politik sein darf. Die Chancen, die aus dieser neuen Konstellation etwa für den Nahost-Konflikt oder für das Verhältnis zwischen dem Westen und der islamischen Welt erwachsen könnten, sind kaum zu überschätzen, zumal sich die spontane emotionale Einigkeit der Gesellschaften ausnahmsweise in der Politik dieser Länder widerspiegelt.