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David Nirenberg, international renommierter Spezialist fur die Beziehungen der judischen, christlichen und islamischen Kulturen in der Geschichte, konzentriert sich in diesem Essay auf die Denkfigur des &quote;Judischen&quote; als ein durchgangiges politisches Konzept der abendlandischen Geschichte. Im Vordergrund steht nicht das Judentum als historische und gelebte Religion, sondern das Attribut &quote;judisch&quote; als Figur des christlichen Denkens. Ohne diese ideengeschichtlichen Traditionen zu kennen, lassen sich weder die Politische Theologie Carl Schmitts verstehen noch die Bilder des Judentums, die Schmitts Theorie hervorbrachte. Auf seiner intellektuellen Reise zeigt Nirenberg an fruhchristlichen, mittelalterlichen und modernen Beispielen, wie &quote;Judentum&quote; und &quote;judisch&quote; als Vokabeln der politischen Sprache Bedeutung gewonnen haben. So war &quote;judisch&quote; in der christlichen Regierungslehre Inbegriff der gefahrlichen Attraktion von weltlicher Macht. Karl Marx bezeichnete die Judenemanzipation &quote;in ihrer letzten Konsequenz&quote; als &quote;Emanzipation der Menschheit vom Judentum&quote;. Die Bestandigkeit und die Verwendungsweisen der Denkfigur des &quote;Judischen&quote; sind nach Nirenberg Anlass fur ein grundsatzliches Nachdenken uber Ideen-, Begriffs- und Diskursgeschichte.