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Dabeigewesen


Dabeigewesen

Ein Versuch über den Stolz
Essay 1. Aufl.

von: Gerald Wagner

14,99 €

Verlag: Konstanz University Press
Format: PDF
Veröffentl.: 27.07.2020
ISBN/EAN: 9783835397330
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 146

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Dieses Buch dokumentiert einen gescheiterten Selbstversuch: den Versuch, Stolz zu empfinden auf die Leistungen eines deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Warum dieser Versuch? Weil es jetzt, 75 Jahre nach dem Ende dieses Krieges, eine vernderte Situation zu geben scheint. Das Stolzverbot soll fallen, heit es von Seiten der Neuen Rechten, weil der Krieg, das Dritte Reich, ja selbst Auschwitz &quote;in die Geschichte eingegangen&quote; seien. Wir htten genug gebt und bereut, aufgearbeitet und bewltigt, und darum reiche es jetzt mit Scham, Schuld und den Bitten um Vergebung. Die erinnerungspolitische Forderung nach einem neuen deutschen Stolz wird vielerorts reflexartig zurckgewiesen. In diesem Buch liegt der Zurckweisung allerdings keine moralische Emprung zugrunde. Der biographische Bericht ber das Soldatenleben des Vaters fhrt vielmehr die Unsinnigkeit dieser Forderung vor Augen. Etwas anderes tritt dabei in den Vordergrund: nicht der Beitrag des Vaters zum Zweiten Weltkrieg, sondern dessen Verzicht auf jeglichen Stolz. Und die Dankbarkeit dafr, dass &quote;der Russe&quote; ihm das Leben geschenkt hat und man es seiner schuldhaften Generation zutraute, nach 1945 ein ganz anderes Deutschland aufzubauen als jenes, mit dessen Endsieg der ehemalige Fhrer sie 1939 beauftragt hatte. Der autobiographische Blick zurck auf eine Generation, die in der Anerkennungskultur der 68er den letzten Platz belegt, ist auch der Versuch einer Rehabilitation. Was durch die angebliche &quote;Unfhigkeit zu trauern&quote; dieser Generation feststand, nmlich in der &quote;Verdrngung der Schuld&quote; ein kollektives Versagen bewiesen zu haben, soll mit diesem Buch in Frage gestellt werden. Wir knnen von den berlebenden des Krieges lernen, mit Schuld zu leben, ohne sie zu leugnen, und das vielleicht bestmgliche daraus zu machen: Verantwortung aus Freiheit zu gewinnen.

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