Details

Der amerikanische Militarprozess in Nurnberg 1947 / 48 gegen fuhrende Manager der I. G. Farben - Profiteur und Beteiligter an NS-Verbrechen. Die I. G. Farben galt und gilt als Paradebeispiel fr die Bereitschaft der deutschen Groindustrie, mit dem NS-Regime zu kooperieren und davon zu profitieren. Die Alliierten lsten den Chemiegiganten 1945 zwangsweise auf. 1947 wurden Manager des Konzerns in Nrnberg vor ein amerikanisches Militrgericht gestellt und wegen der Planung von Angriffskriegen, Raub und Plnderung sowie Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Im Urteil 1948 wurden dreizehn Manager zu Haftstrafen verurteilt und zehn mangels Beweisen freigesprochen. Keine Seite war mit dem Urteil zufrieden: Die Angeklagten und ihre Verteidiger beklagten eine &quote;Siegerjustiz&quote;, whrend die Anklagebehrde sich frustriert ber die aus ihrer Sicht zu geringen Strafen zeigte. In der Literatur spiegelt sich diese Unzufriedenheit bis heute. Unter Auswertung der Prozessunterlagen sowie zahlreicher Nachlsse von Verteidigern, Angeklagten, Anklgern und Richtern untersucht Stephan H. Lindner den Prozess vllig neu. Dabei bezieht er alle Akteuren gleichberechtigt mit ein und bercksichtigt die damaligen Umstnde deutlicher als bislang. So wirft der Autor ein neues Licht auf den Prozess, seine Vor- und Nachgeschichte.