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Sabine Peters

Alles Verwandte

Roman

 

 

 

 

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Die Arbeit am vorliegenden Text wurde durch den Deutschen Literaturfonds e. V. gefördert, wofür die Autorin dankt.

 

 

 

 

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

© Wallstein Verlag, Göttingen 2017

www.wallstein-verlag.de

Umschlaggestaltung: Wallstein Verlag, Göttingen

ISBN (Print) 978-3-8353-3130-3

ISBN (E-Book, pdf) 978-3-8353-4175-3

ISBN (E-Book, epub) 978-3-8353-4176-0

Inhalt

Umschlag

Titel

Alles Verwandte

Impressum

 

 

 

Den Ort Feital, sprich Feijtal, gibt es wirklich.

Alles andere ist ungewiss.

 

 

 

Regen trommelt nachts aufs Dach, und Wind zerrt an den Fenstern. Es rauscht und gurgelt ums Haus.

Lino träumt vom Zeichenunterricht, ist wieder Schülerin im Dorf Feital, in den Bergen im Nordosten Portugals. Die Aufgabe heißt: Malt das Meer. Sie ist neun Jahre alt und nie am Meer gewesen. Sie sitzt vor ihrem weißen Blatt.

Immer wacht sie an dieser Stelle ihres Traumes auf.

Herbst, Oktober. Lino dreht sich im Bett, will Licht anmachen. Der Strom ist ausgefallen. So ist es oft hier, zu Hause in Feital. Hier schlagen keine Meereswellen, nur der Regen fällt.

Lino zündet eine Kerze an, steht auf. Drei Uhr nachts. Heute wird sie einundsiebzig Jahre alt.

Sie geht mit dem Licht in die Küche. Auf dem Herd ein Topf mit Minestrone. Nachts isst man keine Suppe, nachts schläft man. Die Katzen im Gemüsegarten sehen den Schein der Kerze, sie drängeln sich vor der Glastür, betteln um Einlass. Vom Esel des Nachbarn stöhnende rostige Stöße.

Du bringst kein dreckiges Viehzeug ins Haus!

Muss man das einem Bauernkind überhaupt sagen? Lino mit neun Jahren: zerspieltes Kleidchen, feste Schuhe, Schleife im kurzen Haar. Hinter dem Rücken hielt sie die Hände versteckt, Mutter, ich bringe Ihnen Hühnereier! Es war aber eine tote Schlange. Oder ein blutiger Igel. Die Mutter schüttelte sich, Raus! In einem Winkel des Stalls wusch das Kind das verletzte Bein des Igels, so wie der Vater es bei den Kühen machte.

Jetzt hier draußen im Gemüsegarten drei schreiende Katzen, die älteste wird es nicht mehr lange machen. Lino öffnet die Tür zum Garten einen Spalt breit, schiebt die beiden Jüngeren mit dem Fuß beiseite, Verzieht euch, der Schuppen ist trocken. Doch sie lässt die alte Blimunda zu sich reinschlüpfen. Ein nasser schwarzer Teufel mit gelbgrünen Augen und beleidigtem Gesicht.

Beschäftigen kannst du dich wohl selbst, sagt sie. Schrappt aber etwas von dem Futter aus dem Katzentopf vom Herd in eine Untertasse, stellt sie auf den Boden. Eine Höflichkeitsgeste, das wissen beide. Natürlich frisst Blimunda um diese Zeit nicht, sie mustert den Teller und verschwindet aus der Küche.

Lino könnte sich schon anziehen, wach, wie sie ist. Aber was soll das, mitten in der Nacht.

Sie wandert, wenn sie nicht schlafen kann. Ihr Esszimmer geht in das Atelier über. Siebzig Schritte sind es durch die Längsseite des Raums. Mit der Kerze in der Hand hin und her, hin und her. In einer Ecke am Ende des Raums steht eine Gruppe ihrer Holzskulpturen, Menschengröße. Sie wirft einen kurzen Blick zu ihnen hinüber. Die Gruppe lebt ihr Eigenleben, ein Inseldasein, sie braucht Lino nicht. Splendid isolation. Aus welcher Nische im Kopf dieser Ausdruck, wie lange war er nicht da. Wunderbare Vereinzelung. Sie selbst lebt allein.

Abends wird Besuch aus Hamburg kommen. Marie fällt wahrscheinlich bald aus dem Bett, huscht zwischen Kaffeetasse und Koffer durch ihre Wohnung, stürzt in die S-Bahn Richtung Flughafen Fuhlsbüttel. Die Freundin ist überpünktlich.

Als Lino selbst noch in Hamburg lebte, hatte sie selten das Geld, um die Eltern in Portugal zu besuchen. Und Marten keine Zeit, mit ihr die weite Reise im Auto zu machen. Er brachte sie im Opel von Hohenfelde nach Fuhlsbüttel rüber. Immer fuhr er auf den letzten Drücker, als hätte er Lust, sie zu reizen. Ehegeschichten, ohne Fanfare am Ende. Als Martens Mutter siebzig wurde, spielte tatsächlich der Posaunenchor der Kirchengemeinde Pinneberg vor ihrer Tür. Evangelische geistliche Lieder.

Niemand feierte Geburtstag, als Lino ein Kind war, im katholischen Kuhdorf Feital.

Siebzig Schritte hin und her durchs Atelier, ein Tropfen heißes Wachs fällt auf die Hand.

Mit der Muttermilch müsst ihr es lernen, liebe Kinder! Ihr müsst es nachts im Schlaf aufsagen können!

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnaden,

der Herr ist mit dir.

Du bist gebenedeit unter den Frauen,

und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.

Maronen, Esskastanien. Lino hatte unter ihrem Kleidchen einen Blähbauch.

Heilige Maria, Mutter Gottes,

bitte für uns Sünder

jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.

Und was bedeutet das, ihr Kinder? Warum soll die Mutter Gottes für uns Menschen bitten? Wir Menschen tragen Schuld, seit Adam und Eva tragen wir sie und geben sie weiter!

Es waren weiche weiße Hände. Immer am Schluss der Stunde streckte der Priester die rechte Hand aus, um sie küssen zu lassen.

Und warum grüßen wir Maria? Ihr habt es doch gerade gesagt!

Sie ist voller Gnade. Die Jungfrau mit dem Kind, die Frucht im Bauch.

Lino hatte mittags zu viele Maronen gegessen. Während des Unterrichts rannte sie aus dem Klassenzimmer. Draußen spritzten halbverdaute Früchte aus dem Mund. Bröckchen und saurer Brei. Schweiß auf der Stirn.

Tante Celina trieb ihre Ziegen die Dorfstraße lang.

Alles war gleichzeitig da. Der Hunger und das Schlingen, Schuld und Priestertrommel und die Ziegen.

Und die Geschichten von den Heiligen.

Die selige Mafalda wurde in Coimbra als Königstochter geboren. Als junges Mädchen heiratete sie Eurico von Kastilien. Er starb sofort, Mafalda blieb Jungfrau. Im Kloster tötete sie alle Gier in sich. Auch sprach sie nicht, also auch niemals falsch. Mafalda ist aus Gottes Gnade unverweslich. Das heißt, als Tote bleibt sie beisammen.

Linos Berufswunsch mit neun Jahren: Nonne werden. Große lange Kutte, viele schwere Schlüssel am Strick um den Bauch. Der Bauch als volle Trommel. Wie der Priester eine hat.

Zurück ins Klassenzimmer nach dem Kotzen. Die Kinder stotterten herunter, was sie für ihr ganzes Leben wissen sollten.

Die heilige Isabella wurde hier in unserer Nähe, in Trancoso, mit dem König Dionysius verheiratet. Er hatte viel unrechte Mägde. Damit lud er Schuld auf sich. Doch Isabella glaubte. Oft brachte sie den hungrigen Armen Gold. Dionysius verfolgte sie und fragte sie, was sie davontrage. Sie öffnete ihren Korb, und alles Gold war zu Rosen geworden. Die blühten im Winter und das war das Rosenwunder, mit Hilfe des Herrn.

Die Kinder traten vor, um die Hand des Priesters zu küssen.

Sehr weich. Sehr weiß. Lino biss zu.

Viele siebzig Schritte hin und her durchs Atelier.

Jetzt ist es gut. Jetzt hat sie einen Teil der Aufgaben gemacht und wird sich noch mal hinlegen.

Sie geht ins Schlafzimmer zurück, lehnt die Tür an. Draußen lässt der Regen nach. Wolkenschwaden ziehen.

Sie legt sich hin, löscht die Kerze und nimmt sich vor, weiter zu träumen von dem Kind und von der Zeichenstunde. Eines Tages wird es ihr gelingen, noch in den Bergen das offene Meer zu sehen. Alles Weitere wird sich zeigen.

Blimunda streckt sich am Boden auf dem Kissen neben dem Bett aus und gibt etwas von sich, als würde sie seufzen. Wenn du hier bleiben willst, dann halt dich still, du Nichtsnutz, sagt Lino freundlich. Die Katze schnurrt.

*

Lino schläft nicht ein. Flatternde Augenlider, Augenflügelschläge zwischen Hamburg und Feital.

Kein Mensch kann an zwei Orten sein. Und die Vergangenheit, das ist kein Ort.

Lino liegt auf dem Rücken. Etwas im Zimmer hat sich verändert. Doch niemand sitzt auf der Kommode, auf dem Schrank, und niemand krallt sich fest an der Gardinenstange. Kein Flügelschlagen, kein Krächzen.

Ein Gemurmel eintöniger Stimmen, sie kommen von überall her. Lino kann nur daliegen und zuhören. 70 bis 97. Bald dreißig Jahre, die vergingen wie ein Husch.

*

Ist ausgeflogen. Das Studium der Kunst in Porto und Lisboa reichte ihr wohl nicht. Hat 1970 an der Kunsthochschule Hamburg ein Stipendium bekommen. Jobbte nebenher in einem Imbiss. Neue Sprache: Fri-ka-del-le. Würst-chen.

Sie sah in der Zeitung das Bild vom Kniefall des westdeutschen Kanzlers in Warschau, dachte an den Präsidenten Portugals. Salazar kniete vor Gott in der Kirche, Brandt vor Opfern des Nationalsozialismus.

Es fiel ihr leicht, Kontakt zu anderen zu finden. Nach dem Unterricht Versammlungen, Feste, gemeinsame Unternehmungen und der Job. Tage, Wochen und Monate. Bekannte wurden Freunde. Marten, ein spröder Hamburger, kein Blender, war 72 Jurist in der Referendarszeit. Als bei den Olympischen Spielen in München Terroristen israelische Geiseln nahmen, boten sich Ersatzgeiseln an. Lino fragte Marten, was er davon hielt. Er zögerte. Gut, sagte er, aber die Deutschen sind etwas romantisch. Sie fragte, Warum sagst du nicht: wir Deutschen?

Sie wurde Aushilfe in einer Restaurantküche. Der Regen in Hamburg hörte nie auf.

Die Studenten fanden sich toll mit einer Ausländerin, die aus dem Faschismus kam.

Einer von Linos Nachbarn war Chilene. 73 fragte sie ihn, als Pinochet putschte, Hört das nie auf mit der Tyrannei?

Sie zeichnete Plakatentwürfe für Demonstrationen.

Sie zog mit Marten zusammen. Und sagte 74, aus Anlass der portugiesischen Nelkenrevolution: Grândola Vila Morena! Das hört mal auf mit der Tyrannei!

Reise nach Lisboa und Feital.

Einzelausstellung in Kiel. Ein Job in einem Wettbüro auf der Trabrennbahn. Standesamtliche Trauung mit Marten. Er war Anwalt, Partner einer kleinen Kanzlei. Blass kam er abends nach Hause.

Lino schlug Skulpturen aus Holz. Ihre Augen dachten, ihre Hände dachten.

Sie summte mit Mozart. Sie sang mit Biermann die Ballade für den tief besorgten Freund.

Die DDR entzog dem Liedermacher den Bürgerstatus. Lino sagte, Nie hört das auf mit der Tyrannei.

Umzug, Wohnung und Atelier in einer Fabriketage, erster Stock in Hohenfelde. Unter ihnen im Parterre Medizinstudenten, Irmgard und Theo. Zu viert ihre Ausflüge an die Ostsee, der Sehnsuchtsort Südsee war unbezahlbar. Martens polnische Klienten hatten kein Geld, er konnte nur dünne Rechnungen schreiben.

Lino grub sich in ihre Arbeit, grub sich hinaus ins Offene.

Aber draußen war immer Regen, den sie wie eine Katze hasste.

Die Partei der Grünen gründete sich 80. Marten und Theo sympathisierten. Lino dachte an den Vater in Feital, der das Wort Umweltverschmutzung nicht kannte, nicht brauchte. Der brauchte den Mist seiner Kühe, um all die steinigen Äcker zu düngen.

Lino gab Unterricht im Aktzeichnen. Für je zehn Abende, jeweils zwei Stunden, bekam sie 300 Mark.

Kohl wurde 82 Bundeskanzler. Unbeholfen blinzelte er in die Kameras. Die Witze über ihn fand Lino billig.

Sie hoffte auf goldenen Regen: Ein Filmteam mietete ihr Atelier zwei Tage lang, um einen Tatort mit Künstlermörder zu drehen. Die Leute schoben Kulissen, Lampen, Leitern. Besetzten Bad und Küche. Sie schlugen eine Fensterscheibe ein und demolierten eine Tonskulptur. Verdienst: Eintausend Mark. Marten geigte abends Mozarts kleine Nachtmusik.

Und im Amadeusfilm von 84 hatte Salieri musikalisch keine Chance, er haderte vor dem Kruzifix.

Als Lino noch in Hamburg wohnte, telefonierte sie einmal im Monat mit den Eltern in Feital. Austausch über Gesundheit, über den Regen hier und die Waldbrände dort.

Rupert, Schriftsteller, ein Freund von Lino aus dem Rheiderland, kam wegen einer Lesung in die Stadt. Er wohnte tagelang bei ihr und fragte sie nach ihrem Herkunftsdorf. Sie lachte: Fahr mal hin.

Reaktorunfall in Tschernobyl. Sogar die Linken sprachen jetzt vom Wetter.

Marten blätterte in Kontoauszügen. Hoffte auf einen Yachtbesitzer aus Blankenese, dem hätte er gerne dreißig Schriftsätze verkauft. Lino führte ein graues Haushaltsbuch von Soll und Haben.

Teilnahme an einer Gruppenausstellung in Eppendorf.

Marie, Literaturstudentin, schrieb einen Artikel darüber. Rupert und sie verliebten sich. Er fuhr nach Portugal, wollte Ruhe für seine Arbeit an einem neuen Roman. Er wohnte in einem abgelegenen kleinen Gehöft, das Linos Vater gehörte, der Quinta do Espinheiro. Marie saß an ihrer Magisterarbeit.

Lino kochte Labskaus ohne Rindfleisch, ohne Matjes, auf Basis von Stockfisch.

Volkszählung 87. Selbst Marten war besorgt: Der Staat will die Bürger ausspionieren! In Theos und Irmgards Wohnung lebten jetzt auch T. Casanova, S. Pansa, Graf Koks. Lino rauchte mit den beiden Medizinern das erste Mal Gras. Sie schickte dem jüngsten Bruder Geld für sein Studium in Paris. Marten lieh sich einen Fernseher, um die French open zu sehen, und Steffi Graf gewann gegen Navrátilová.

Lino verkaufte ein Ölbild für 500 Mark. Marten verließ die Wohnung morgens früh, kam abends spät zurück. Er schenkte ihr eine Wachtel, damit sie Gesellschaft hätte. Es war aber ständig Besuch da, der vor der eigenen Arbeit floh. Martens polnische Klienten brachten nichts. Er sprach davon, ein Restaurant zu eröffnen, um Geld zu scheffeln. Wir fangen noch einmal an, zitierte er, wir geben nicht auf.

Marie saß oft im Atelier. Versuchte, über Linos Arbeit was zu schreiben. Ein dreiseitiger Satz ohne Kommas, der fing mit einem Ölbild an und verlor sich in Möwenschreien über der Elbe.

Lino verkaufte eine Holzskulptur für 1000 Mark. Der Hauseigentümer erhöhte die Miete.

Marten sagte, Unsereinem fehlt kaufmännischer Verstand. Lino sagte, dass sie nicht in Zahlen denke, sie denke in Holz. Vivat, die Südsee, sagte Marten.

Zwei Wachteln liefen durch das Atelier.

Rupert kam aus der portugiesischen Quinta zurück, ging mit Marie zu Lino. Der Plattenspieler lief. José Afonso sang, À sombra de uma azinheira, que já não sabia a idade, jurei ter por companheira, Grândola a tua vontade. Im Schatten einer schweren Steineiche, die ihr Alter nicht mehr wusste, habe ich dir, Grândola, Treue geschworen, wie du es wünschtest. Zu dritt tranken sie schwarzen Tee. Lino fragte, wie geht es dem Vater? Afonso sang im Kreis, im Kreis. Zu dritt tranken sie Tee. Wem bin ich treu? Mit welchem Menschen, welcher Sache bin ich solidarisch und verbrüdert?

Als Marten abends wieder da war, aßen sie Butt und Blattspinat und Brot und tranken vinho tinto. Sie redeten von Geld. Martens Schlips glich einer Hanfschnur um den Hals. Sie redeten von Wünschen. Später klopften Theo und Irmgard, aber Lino wusste, wie man Brot und Wein vermehrt. Marten sagte seine Lieblingssätze: Wir fangen noch einmal an. Wir geben nicht auf. Vivat, die Südsee!

Drei Wachteln huschten durch die Küche.

Marie zog aufs platte Land zu Rupert. Sein neuer Roman erschien, sie schrieb an ihrem ersten Buch.

Lino wurde eingeladen, mit anderen Kollegen in Recife, Brasilien, auszustellen. Dort galt sie als Repräsentantin des Kolonialismus.

Der Ostblock konnte und wollte nicht mehr. 89 fielen die Mauern. Vereintes Deutschland, offenes Europa. Eine Kollegin fragte Lino 91, ob sie Angst habe, mit ihrem Teint und ihrer Nase, ihren Augen, ihrem Haar. Ich mache lieber Angst, als sie zu haben, sagte Lino.

Arbeitsstipendium in Kyoto, Japan. Die Gastgeber philosophierten über Portugal und Japan: beides Seefahrernationen, Beherrscher der Meere, früher, in großer Vergangenheit. Lino interessierte sich für die Seidenpapiere, deckte sich damit ein.

95, als Christo und seine Frau den Reichstag verhüllten, winkte sie ab: Die setzen immer nur ihr Markenzeichen. Aber sie fand es auch lustig, eine Regierung einzuwickeln.

Ihr Vater starb. Der ganze große Clan traf sich in Feital zur Beerdigung. Danach ging wieder jeder seiner Wege.

Lino und Marten besuchten die Freunde im Rheiderland, brachten ein Ölbild mit, fliegende Gans und fliegende Früchte. Die Kühe draußen auf den Weiden standen gut im Futter, besser als das Vieh in Feital. Sie fuhren zu einem Polderhof. Der Bauer hatte eine Blutbuche gefällt und schenkte Lino ein Stück des Stammes. Mühsam hieften sie es in den Kofferraum. Ist noch viel Saft drin, sagte Lino zu Marten, muss lange trocknen. Temos tempo, nehmen wir uns Zeit.

Einzelausstellung in Ottensen.

Marten verliebte sich in eine alte Freundin.

97 zog Lino allein zurück nach Feital.

 

 

 

Eine Geschichte ist Marie unter den Händen zerfasert, viele Monate Schreibarbeit weg.

Also hat sie auch nachts im Traum das Uni-Examen vergeigt. Die Hausarbeit in Literatur ist fertig, doch sie hat den Schein in Mittelhochdeutsch nie gemacht. Nach dem Studium hat sie sich jahrelang bloß durchgemogelt. Jetzt ist die Litfaßsäule in der Schattenstraße dicht beklebt mit Steckbriefen von allerhand Betrügern, und sie weiß im Näherkommen, ihr Gesicht ist mit dabei. Schon drehen sich die Leute nach ihr um, darunter auch ihr Vater Doktor Phil. Sein knochendünner weißer Zeigefinger eine Lanze, die stößt er ihr in die Rippen. Es ist nur ein Spiel, beruhigt Frau Professor Schuller, die eine schwarze Larve trägt, es ist der Karneval in Rio. Marie versteht, das Flugzeug fliegt falsch. Tief unter ihr das Meer. Sie ist weit über Portugal hinausgeschossen.

Was der Kopf zusammenträumt.

Mit der S-Bahn zum Flughafen Fuhlsbüttel. Warten am Gate Richtung Lissabon. Auch ein Rollstuhlfahrer und sein Begleiter sind überpünktlich, sonst kein Mensch da. Marie geht auf und ab. Sie hat schon lange keine große Reise mehr gemacht. Immer zu Haus vor einem weißen Blatt, und dessen Leere brüllte. Sie verstand nichts, kam nicht fort.

Jetzt bist du unterwegs, sagt sie sich.

Sie sieht auf das Rollfeld. Taubenblaue Dämmerung und Flutlicht. Zu Hause hätte sie noch Zeit gehabt für einen zweiten Kaffee. Stattdessen hat sie ihren Koffer umgepackt. Immerhin hat sie nicht gleich nach dem Aufstehen nachgeschlagen, ob es das alte Prüfungszeugnis gibt. Sie kann sich hinsetzen und ruhig sein.

Eine Putzfrau schiebt ihren Arbeitswagen vorbei. Der Rollstuhlfahrer und sein Mann halten sich bei den Händen. Marten und Lino sind geschieden. Rupert ist seit sieben Jahren tot. Marie steht auf. Wühlt im Rucksack. Der Koffer fliegt hoffentlich nicht nach Rio, sonst verderben all die Lebensmittel, die Marten und andere Freunde ihr für Lino mitgaben. Pumpernickel, Harzer Käse, Kieler Sprotten, Räucheraal. Marie hat ein Brot gebacken, Roggen, Weizen, Sirup, schwarz und schwer. Unter den Mitbringseln ist auch ein schlappes rotes Läppchen, ein Luftballon, der heute Abend fliegen soll. Lino und Luftballons? Mit einer Axt und ein paar Messern könnte man ihr eine Freude machen.

*

Geburtstagsfeiern müssen nicht sein. Doch jeder Mensch braucht Rituale.

Mit dreißig Jahren, Lino lebte schon in Hamburg, hat sie sich eine Aufgabe gestellt, die sie seither an jedem Geburtstag erfüllt.

Tag des Porträts der Ziege.

Format und Material sind festgelegt, 30 × 45, Tusche auf Karton.

Wenn, wie in Hamburg, keine Ziege zur Hand ist, hat sie eine große Auswahl von Fotos, um sich zu orientieren. Auch ihre Sammlung von Schädeln ist hilfreich. Sie hat ein eigenes Regal dafür, da liegen die Köpfe von Maus und Seeadler, von Fuchs und Hase, Hund und Katze, Fisch, Wildschwein und Hirsch und Ziege friedlich nebeneinander. Oft hat sie Schädel und andere Knochen irgendwo in der Wildnis gefunden, schon sauber geputzt von Kleingetier und Wetter. Aber auch die Freunde und Verwandten brachten ihr oft Skelette aller Art mit. Die Wildsau ganz links im Regal hat ihr Bruder Beto im Gelände der Quinta do Espinheiro geschossen. Gemeinsam haben sie den Kopf nach allen Regeln der Kunst präpariert: Die Schwarte abgeschärft, Gehirn, Zunge und alle anderen Innereien raus. Schließlich haben sie den Schädel vorsichtig in Fettlösung und Salz gekocht, immer schön unterm Siedepunkt, es hat gestunken. Der Kopf ist gut geworden. So gut wie der Fuchskopf, den hat ihr Mutter Natur beschert, er ist ein bisschen ramponiert. Auf Dauer draußen im Freien in Wind und Wetter wird jeder Knochen graues Geröll. Das liegt im Weg, man schiebts mit dem Fuß beiseite, während man unterwegs ist.

Als Kind hat sie nicht nur Ameisen, Hühner, Igel und schließlich gemeinsam mit ihrem Vater das Rindvieh gehütet. Sie hat auch Ziegen getrieben, die Kühe des kleinen Mannes. Sie kletterte selbst wie eine von ihnen. Sie war ein Bergteufel, so neugierig, so zäh und lebenslustig wie die Tiere.

Seit vielen Jahren jedes Jahr ein weiteres Porträt. Starke, störrische Persönlichkeiten. Weisheit in den harten Schädeln, Spott in schrägen Augen, sanfte Wimpern, Lachfalten um das gierige Maul.

Ein Zyklus dieser Bilder aus zehn Jahren wurde im Hamburger Kunsthaus am Klosterwall ausgestellt. Theo verdiente damals schon ganz gut als Augenarzt, er wollte drei Zeichnungen haben. 500 Mark hat sie pro Stück verlangt und auch bekommen. Sie hätte diesen Zyklus nicht auflösen und verkaufen sollen. Hätte sie nicht? Ständige Geldsorgen, obwohl Marten und sie doch manchmal überraschend anständige Summen einnahmen.

Und heute? Besser, man wird hierzulande nicht krank und alt. Am besten, man trippelt auf leisen Klauen die eigenen Wege. Bergteufel können steinalt werden.

Sie nimmt einen Ziegenschädel aus dem Regal, dreht ihn in den Händen, befühlt seine Augenhöhlen. Stellt ihn auf einen der Zeichentische im Atelier. Schneidet einen Karton zurecht, rührt in der schwarzen Tusche. Dann entscheidet sie sich anders. Aus dem Bad holt sie den kleinen Handspiegel. Sie rückt ihn auf der Arbeitsplatte herum, ist nicht zufrieden mit dem Licht, wechselt den Platz, Tische gibt es genug. Der Spiegel ist staubig, von seinem Plastikrahmen ist ein Stückchen abgeplatzt, das registriert sie nebenbei. Sie hängt ihn an die Wand. Stellt den Modus der Wahrnehmung um. Kleine Flächen von Hell und Dunkel, Schatten und Licht. Sie rührt noch mal in der Tusche. Die Augen wandern. Diagonale Bewegung vom Spiegel links oben nach rechts unten, auf den Karton. Die Hand trägt Farbe auf, der Oberkörper regt sich leicht vor und zurück, die Augen prüfen Striche, Flecken, Streifen. Die gezeichnete Ziege hat eine lange Nase. Eine ihrer Augenbrauen ist forschend hochgezogen. Scharfer Blick aus schrägen Augen.

Gut. Fast fertig.

Noch eine schnelle Linie, die Andeutung von einem Lachkringel ums schmale Maul.

Sie legt den Pinsel zurück, sieht sich die Zeichnung an. Klopft eine Zigarette aus der Packung, zündet sie an. Aus der dritten Schublade des hölzernen Graphikschranks an der Tür nimmt sie einige verbliebene Ziegenporträts aus anderen Jahren. Sie wüsste nachts im Schlaf, wo alles liegt in ihrem Haus. Von klein auf Ordnung gelernt, dafür ein freies Gemüt.

Lino legt die alten Zeichnungen in Reihen aus. Karton und schwarze Tusche, 30 × 45. Manchmal hat ihr das Motiv der Ziege nicht gereicht, dann hat sie noch etwas hinzugefügt, Wildwuchs oder streng Ornamentales. Im Hintergrund einmal ein Ginster, einmal fern der Mond, verbeult, mit kleinsten Rissspuren von Kratern. Einmal vier springende Jungtiere. Die Ziege der alten Tante Celina hielt letztes Jahr still, als wüsste sie, dass sie verewigt wird. Für das Porträt von 97 hat sie einen der präparierten Schädel zum Vorbild genommen. Da gabs kein Fell, keine Augen, auch keinen Blick mehr.

Manches wächst nach.

Wenn jemand behauptet, all diese Zeichnungen seien Selbstporträts, dann lacht sie ihn aus und sagt, Faz favor. Mach dir nur ein Bild. Bilder sind frei wie die Wolken am Himmel.

Lino geht um den Tisch herum, sieht das Bild umgekehrt an. Dreht es wieder um. Noch eine Hortensie dazu, ohne den Zwang realer Proportionen? Aber das Bild ist fertig. Sie kann es trocknen lassen und es sich im Lauf des Tages noch mal ansehen, signieren, datieren, Oktober 2015.

Einundsiebzig. Jetzt ist sie älter geworden als ihre Mutter Lavinia. Es fehlen noch ein paar Jahre, bis sie Felipe eingeholt haben wird. Der Vater wurde auf dem Dorffriedhof bei seinen Vorfahren begraben, wie er es sich gewünscht hatte. Als wäre der Ort noch wichtig, wenn einer nichts mehr als Knochen ist.

*

Am 27. Mai 1909 ist in Feital geboren Felipe. Ich bin der Sohn von Alexandrina da Luz. Aufgrund von der Tragödie meiner Geburt bin ich am 15. August des Jahres 1920 zu Fuß nach Sra da Lapa gezogen, in Begleitung meiner Mutter, meiner Großmutter. Wir sind sehr früh morgens weg gegangen und es war schon Nacht, als wir dort ankamen. Wir haben Opfer gebracht, wegen mir. Die Mutter und die Großmutter und ich.

Marie blättert in Papieren. Ein seltsamer Tonfall. Felipe? Linos Vater hatte eine Mutter, so wie jeder Mensch. Ein tuschelndes Dorf, ein frommes Pilgern. Das Kind Felipe unterwegs mit zwei Frauen. Straßen, die man heute Wege nennen würde. Von Feital aus bis zum Wallfahrtsort Santuário de Nossa Senhora da Lapa, der wundertätigen lieben Frau, sind es bald vierzig Kilometer. Eine Tageswanderung.

Die Maschine Richtung Lisboa fliegt mit einer Geschwindigkeit von 700 bis 900 km pro Stunde.

Datum und Ort und Name, die Tragödie der Geburt: Damit setzt der Bericht ein, den Marie im Flugzeug jetzt noch einmal liest. Wenige Seiten in einer Handschrift, die sie nicht kennt, es ist nicht die von Lino, auch nicht die von Rupert. Die Seiten lagen zu Hause im Fotokasten in einem Umschlag mit Bildern der Quinta do Espinheiro. Marie hat den Kasten jahrelang nicht geöffnet.

Meine Mutter war sehr arm, hatte nichts um mich damit zu unterhalten. Zwischen zehn und elf Lebensjahr habe ich angefangen, mein Brot zu verdienen. Ich ging nicht zur Schule weil es mir nicht gefiel ich konnte damals nicht wissen dass ich es später bedauern musste. Als verlassenes Kind habe ich Ziegen gehütet, sie gaben Milch wovon ich mich ernährte. Ab mein zwölf Jahr bis fünfzehn ging ich mit der Mutter als ein Tagelöhner mit. Zur Weinernte nach Cerejo. Und auch hacken, ein ganzer Tag mit der Hacke, um 25 Tostoes, das sind ein Zehntel von ein Escudo zu verdienen. Abends mit der Hacke auf der Schulter zurück nach Feital. Essen eine Kohlsuppe das war alles. Nächster Tag mit Stück Brot in der Tasche und wieder zur Arbeit bis zur Dunkelheit und der Patron uns weg schickte.

Die Monarchie in Portugal war abgeschafft, zunächst zu Gunsten einer antiklerikalen Republik. Ärger mit dem Vatikan. Doch der war weit weg, so weit wie Lisboa mit seinen gebügelten Präsidenten. Die feudalistischen Strukturen blieben, wie sie waren. Oben Latifundienbesitzer, Clans, die untereinander Macht verteilten. Unten Kohlsuppe, Demut und Wut. Das Land hielt sich in einem wackeligen Zustand. Zwischen 1910 und 1926 gab es fünfundvierzig Regierungswechsel, so stand es in einem Artikel. In Feital scherte sich niemand darum. Arbeit vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Achtstundentag? Undenkbar. Die republikanische oder auch gottgewollte oder auch kosmische Ordnung stürzte keiner um.

Zeit der Olivenernte, das muss ich auch erzählen. Mit einem Sack auf dem Rücken kletterte ich auf die Bäume, von hier aus bis nach Vilares, um die nach der Ernte übrig gebliebenen Oliven zu sammeln. Nur trocknes Brot, nur fasten. Die Suche nach Kastanien, das will ich nicht vergessen. Es war gut, den ganzen Tag aß ich Kastanien. Roggenreste musste man auch sammeln. Dabei haben wir gesungen. Die Sonne verbrennt uns dann nicht.

Als ich fünfzehn bis sechzehn Jahr war, hat mein Vater mich als Sohn anerkannt, habe ich meine Mutter verlassen? Mein Leben hat sich geändert. Mein Vater, ohne Liebe, hat mich ändern wollen, er hat mir einen Pflug mit zwei Ochsen in meine Hände gegeben für Ackerbau.

Bevor es hell wurde ging ich schon los ohne Stück Brot im Bauch. Erst nach zwölf kam ich zurück zum Mittagessen. Und wenn kein Futter für die Ochsen da ist, dann erst Futter für sie holen, dann für mich. So viel gebündelt Gras habe ich auf dem Rücken geschleppt, für meine Ochsen, ich kann es gar nicht sagen.

Der Sitznachbar im Flugzeug legt seinen Reiseführer beiseite, stößt Marie an. Pecqeno almoço, endlich! Oder gilt das schon als Mittagessen? Er öffnet seine Schale, schnuppert, pickt und seufzt. Dann sagt er, rein damit. Immerhin, in Lisboa gibt es bald frischen Fisch vom Feinsten. Peixo do mar, lula, der Tintenfisch, und lagostim, der Hummer! Sie fragt, Verstehen Sie Portugiesisch? Es ist eine schöne Sprache, sagt er, weniger hart als Spanisch, ein bisschen verspielt. Ja, sagt sie, so rund wie Glasmurmeln. Der Nachbar erzählt vom Tauchkurs im Meer, das war unter Wasser ein Schweben, als wäre man eine Wolke am Himmel! Sie nicken sich zu, gehen an ihre Lektüren zurück.

Dann war ich zwanzig. Für drei Monate musste ich dienen und das weil mein Vater trotz seiner Bemühung mich nicht frei kriegte. 1930 – drei Monate beim Militär, das war die beste Zeit in meinem Leben. Da musste ich nicht arbeiten. Es war in Pinhel, wo ich diesen Urlaub verbrachte. Dort habe ich marschieren gelernt und mit der Waffe umzugehen. Infanterie 12 von Guarda.

Von mein vierunddreißig zu fünfunddreißig Jahr habe ich mein Leben geändert. In eine weise junge Frau habe ich mich verliebt. Lavinia. Im ersten Jahr vom neuen Leben ist ein Sprößling gekommen es war meine Lino. Die sich der Malerei gewidmet hat. Sie hat in Porto studiert, in Lisboa hat sie weiter gelernt, nach Hamburg ist sie emigriert.

Ich bin nun am Ende meines Lebens. Alle sechs Kinder sind ausgebildet. Alle haben ihre Lebenssterne ausgesucht, mit denen sie navigieren. Gott segne euch alle und die die von euch kommen werden.

Die Flugstrecke Hamburg–Lissabon ist ausgerechnet und bis auf den Meter vermessen. Der Autopilot weiß den Weg.

Ein Sprössling kommt und navigiert. Woher, wohin?

Lino fängt 1944 an als Tochter eines unehelichen Bauern, der nur knapp lesen und schreiben kann, wächst auf im Estado Novo unterm Diktator. Salazars Ständestaat, wir übergeben die Freiheit der Autorität. Unwissenheit und Fatalismus sind der beste Schutz vorm Kommunismus. Vergib uns unsere Schuld. Amen, sagte Linos Vater und ballte die Faust und schuftete weiter, seine Kinder sollten es besser haben. Die wenigen Bücher im Haus standen im Schrank verschlossen.

Ein anderer Anfang, Marie, 1961, Westdeutschland. Erhards soziale Marktwirtschaft, Brandts Satz, Wir wollen mehr Demokratie wagen. Der Vater Doktor Phil war bürgerlich, doch er hatte in seiner Vielseitigkeit und Verwirrung die Aufbaujahre verpasst. War immer wieder arbeitslos gewesen, bis er die Stelle als Lehrer bekam. Mit vollen Händen gab er alles weiter, was er unter Kultur verstand.

Ein Mädchen hütete Ziegen und Kühe, das andere las. Beide hörten von Priestern das Rosenwunder der frommen Frau. Elisabeth, Isabella, das nimmt sich nicht viel.

Sie wuchsen auf, sie suchten ihre Lebenssterne aus.

Sie navigieren. So sagte Felipe. Von Irrfahrten keine Rede.

Das Flugzeug verliert an Höhe, setzt mit einem Rums auf. Aeroporto Lisboa.

Marie ruft Lino in Feital an. Draußen herrscht wabrige, weiche Wärme. Draußen stehen Palmen. Lange nicht mehr das feine, trockene Rascheln der Zweige gehört.

*